1. |
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Ich hab’ mich heut’ intim rasiert
Nur in der Mitte steh’n noch Härchen
Eigentlich soll’s ein Iro sein
Für mein Punker-Mädchen
Doch irgendwie sieht’s anders aus
Das kann doch wohl nicht sein
Ich seh’ aus wie der Führer
Zwischen meinen Bein’
Kein – Sex – Kein Sex für Nazis!
Kein – Sex – Kein Sex für Nazis!
Irritiert schau ich ihn an
Er beginnt sich zu bewegen
Diese Nazi-Erektion
Macht mich doch leicht verlegen
»Besorg mir einen Schäferhund!«,
Blökt mein Pimmel mich nun an
Du kannst mich mal am Ärschchen lecken,
Der Bart, der bleibt nicht dran!
Kein – Sex – Kein Sex für Nazis!
Kein – Sex – Kein Sex für Nazis!
Ich greif’ nach dem Rasierer
Schniedel-Hitler bekommt’s mit
Will ihn schnell ergreifen
Doch er versteckt sich in mei’m Schritt
So kenn’ ich sie, die Nazischweine
Kleine Pimmel, große Fressen
Ich zerr’ ihn raus und mach schnippschnapp
Penis-Adolf ist vergessen
Kein – Sex – Kein Sex für Nazis!
Kleine – Pimmel – Nazis ham’ sehr kleine Pimmel
10 Zentimeter, 9 Zentimeter
8 Zentimeter, 7 Zentimeter
6 Zentimeter, 5 Zentimeter
4 Zentimeter, 3 Zentimeter
So klein ist ein Nazi-Pimmel
So klein ist ein Nazi-Pimmel
So klein ist ein Nazi-Pimmel
So klein ist ein Nazi-Pimmel
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2. |
Mittelmeer
02:21
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Guten Tag, Herr Seehofer,
Ich hätt’ mal ein, zwei Fragen
Sie könn’ mir sicher helfen
Und mir die Antwort sagen
Wir leben hier im Wohlstand
Uns geht’s so richtig gut
Verkaufen Autos, Waffen
Der Afrikaner uns sein Blut
Das Mittelmeer wird zum Massengrab
Unsre Grenzen bleiben dicht
Wir klau’n Euch Eure Rohstoffe
Doch Euch, Euch woll’n wir nicht
Die Kleidung gibt’s schön billig
Der Tisch ist reich gedeckt
Fliegen ist nicht teuer
Und ab und an gibt’s auch mal Sekt
Für schicke Treffen unsrer Führer
Da haben wir viel Geld
Seenotrettung ist zu teuer
Scheiß auf die Dritte Welt
Das Mittelmeer wird zum Massengrab
Unsre Grenzen bleiben dicht
Wir klau’n Euch Eure Rohstoffe
Doch Euch, Euch woll’n wir nicht
Und jetzt frag ich Sie, Herr Seehofer,
Was läuft bei uns verkehrt?
Unsre Waffen morden überall
Worum sich keiner schert
Liegt’s vielleicht an Ihnen
Und Ihrer Politik
Dass Empathie und Mitgefühl
Draufgeh’n im Ego-Schlick?
Europa begeht Massenmord
Ein hässliches Gesicht
Wir sollten uns was schämen
Doch unsre Grenzen bleiben dicht
Öffnet die Grenzen
Sie sollen gerne kommen
Nehmen, was ihnen gehört
Was wir ihnen genommen
Leben für alle,
Freiheit für die Welt
Ich scheiße auf Europa
Ich scheiß auf Euer Geld
Refugees are welcome!
Refugees are welcome!
Refugees are welcome!
Refugees are welcome here!
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3. |
1. Mai
02:27
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Ich stehe links am Rand
Und schau dem Treiben zu
Die Demo ist vorbei
Die Nacht bricht langsam an
Auf der Bühne spielt ’ne Band
Davor wird wild getanzt
Die Wut der Demonstranten
Friedlich und doch spürbar
Plötzlich steh’n sie da
Links und rechts nur Helme
Und einer auf der Bühne
Schwingt den Schlagstock, provoziert
Idioten gibt es hüben
Doch drüben noch viel mehr
Keine eig’ne Meinung
Aber ’nen Befehl
Eskalation geglückt
Flaschen fliegen durch die Luft
Kurz darauf das Pfefferspray
Die nächste Show beginnt
Von hinten stößt mich einer
Er brüllt mir ins Gesicht
»Was hab’ ich denn gemacht?«
Interessiert ihn nicht
»Zu dir komm’ ich noch mal«,
Droht er mit Schaum vorm Mund
Sein Truppenführer hört’s
Und zieht ihn weg von mir
Idioten gibt es hüben
Doch drüben noch viel mehr
Keine eig’ne Meinung
Aber ’nen Befehl
Ein beißender Schmerz
Jetzt steh’ ich mittendrin
Sollte ich nach Hause geh’n?
Oder sehen was passiert?
Irgendwann tu’s dann auch ich
Ich ließ mich provozier’n
Die Flasche fliegt im Bogen
Die Nacht endet im Knast
Zehn Monate Zwangsarbeit
Vorstrafe obendrein
Das Resultat von einer Nacht
In der ich euch aufsaß
Idioten gibt es hüben
Doch drüben noch viel mehr
Keine eig’ne Meinung
Aber ’nen Befehl
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4. |
Helden und ihr Zuhause
03:43
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Steine fliegen durch die Scheiben
’Ne Gruppe Schläger dringt ins Haus hinein
Und sie verprügeln diesen Mann
Den sah man danach hier niemals mehr
Kein Defekt! Es war ein Anschlag,
Der die Bahn aus den Gleisen hob
Die armen Menschen dieser Stadt, sie schau’n nach oben
Und sie fragen sich, wo ihr Rächer denn nur bleibt
Doch in Gotham regiert der Joker
Und Bruce Wayne bleibt zu Haus
Er legt die Füße hoch und lässt ihn machen
Denn das interessiert ihn lange schon nicht mehr
Das sind Helden und ihr Zuhause
Und da kommt heut kein anderer mehr rein
Das sind Helden und ihr Zuhause
Und wie’s andren geht ist ihnen scheißegal
’Ne Explosion zerlegt den Block
Die Leute rennen schreiend weg von hier
Doch eine Wolke aus gift’gem Gas
Stoppt den Fluchtversuch, alle sofort tot
Und sie trau’n sich nicht mehr raus,
Verwaiste Straßen wohin man sieht
Mit Panik im Hirn und Angst im Herz schau’n sie nach oben
Und sie fragen sich, wo ihr Retter denn nur bleibt
Denn New York gehört dem Goblin
Peter Parker bleibt zu Haus
Er legt die Füße hoch und lässt ihn machen
Denn das interessiert ihn lange schon nicht mehr
Das sind Helden und ihr Zuhause
Und da kommt heut kein anderer mehr rein
Das sind Helden und ihr Zuhause
Und wie’s andren geht ist ihnen scheißegal
Parolen aus vergang’ner Zeit
Die schon lange nicht mehr hergehör’n
Werden lauter, lassen erahnen
Welch Potenzial hier dahinter steckt
Sie jagen Menschen durch die Stadt
And’re Hautfarbe, and’re Religion
Was bleibt ist nur die Flucht. Sie schau’n nach oben
Und sie fragen sich, wo die neue Heimat denn nur bleibt
Doch die Welt gehört den Dummen
Der Verstand bleibt zu Haus
Er legt die Füße hoch und lässt sie machen
Fakten interessiert in Dresden niemand mehr
Das sind Helden und ihr Zuhause
Wie’s andren geht ist ihnen scheißegal
Und so geht’s weiter, wie’s einst begann
Der Deutsche zeigt sein hässliches Gesicht
Bepisste Hose, gestreckter Arm
Und so wollt ihr unsrer Vergangenheit entfliehen?
Ihr habt ja wohl den Arsch auf!
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5. |
Ich halte Ausschau
02:44
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Ich halte Ausschau
Nach etwas, das nicht kommt
Etwas, das niemals kommen wird
Ich halte Ausschau
Draußen regnet es
Und die Straßenbahn fährt vorbei
Ich halte Ausschau
Und ich zähl bis drei
Doch ich weiß, auch dann ist es noch nicht vorbei
Diese Angst, die in mir wohnt
Diese Wut, die Aggression
Muss das immer jetzt so sein?
Ich springe auf, ich muss es schrei’n:
Ich bin kein Teil von eurer Welt
Der Welt aus falsch verteiltem Geld
Hab keine Lust auf eure Lügen
Darauf, dass Banken uns betrügen
Das Kapital ist euer Gott
Für uns Kleine das Schafott
Und geht euch das Öl mal aus
Ziehen wir in eure Kriege aus
Ich halte Ausschau
Doch keine Änderung in Sicht
Im Ofen glüh’n die Kohlen rot
Ich halte Ausschau
Am Sonntag ist die Wahl
Mach ein Kreuz und warte wieder auf das nächste Mal
Bleib ich hier sitzen
Ändert sich ein Scheiß
Und das ist so, wie ihr mich haben wollt
Ich bin der kleine Mann
Mit der Pistole an der Stirn
Ich schaue in den Lauf
Bleib ich ruhig oder begehr’ ich auf?
Eines Tages kommt die Zeit
Da sind die Richtigen bereit
Freiheit wird sie bringen
Alles Unrecht einst bezwingen
Utopie heißt es ist möglich
Auch wenn’s wohl niemals dazu kommt
Wer nicht kämpft hat schon verloren
Die Bonzen dürfen sich nie sicher sein!
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6. |
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Heut hab’ ich wieder dran gedacht
Deswegen Mutti umgebracht.
Blutverschmiert liegt sie vor mir
Und jetzt fahre ich zu dir.
Im Kofferraum mein Hackebeil
Und dazu auch noch ein Seil.
Denkst du kommst so durch damit
Doch heute mach ich einen Schnitt
Und der geht quer durch deinen Hals.
Auf die Fresse, heute knallt’s!
Ich hack dir die Arme ab:
Heute endest du im Grab!
Ich schlag dir Nägel in die Beine
Körperteile für die Schweine
Die Knochensäge ist dabei
Und der Hammer für den Brei.
Ich halte noch beim Baumarkt an
Und kaufe was ich brauchen kann
Stundenlang werd’ ich dich quälen
Dir ganz zart die Haut abschälen.
Und das fängt an an deinem Hals.
Auf die Fresse, heute knallt’s!
Ich säg dir die Beine ab:
Und amputiere deinen Sack!
Deine Knochen werden splittern
Und dein ganzer Körper zittern
Komme ich dann fies in Rage
Säurebad in der Garage
Du sagst meine Band sei scheiße
Und so läuft’s normalerweise:
Laberst du so einen Stuss
Versetz ich dir den Gnadenschuss
Und der geht quer durch deinen Hals.
Auf die Fresse, heute knallt’s!
Ich bohr dir langsam in die Stirn:
Und ich piss auf dein Gehirn …
Dass du unsre Lieder nie verstehst
ist warum du mich so aufregst
Ich schreib stets voller Poesie
Warum findest du die nie?
Endlich steh’ ich vor deiner Tür
Klingel und zähl leis bis vier
Dann machst du mir endlich auf
Und das Schicksal nimmt sein Lauf
Und das läuft kühl durch meinen Hals.
Auf das Sterni, heute knallt’s!
Hack dein Pimmel doch nicht klein,
so schön kann das Leben sein!
Breit liegen wir uns im Arm.
Streit passt uns nicht in den Kram!
Denn du, du bist mein bester Freund
Nur mit dir! Sonst hätt’ ich was versäumt!
Irgendwann ist die Nacht vorbei
Weiß nichts mehr, bin gedankenfrei
Am nächsten Tag werde ich wach
Ups, ich hab’ dich doch noch umgebracht …
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7. |
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Ich stehe an der Tanke,
Als ein Fremder vor mir steht
Er bittet um ’ne Kippe
Und fragt, wie’s mir so geht.
»Ganz gut«, entgegne ich.
Die Kippe kann er ham’.
»Das Gehalt wurde mir grad erhöht,
Werd bald in Urlaub fahr’n.«
Ich stehe an der Tanke,
Als ein Fremder vor mir steht
Er bittet um ’ne Kippe
Und fragt, wie’s mir so geht.
»Geht so«, moser ich.
»Okay, ’ne Kippe ausnahmsweise.
Der Familie geht es gut,
alles andere ist scheiße.«
Ich stehe an der Tanke,
Als ein Fremder vor mir steht
Er bittet um ’ne Kippe
Und fragt, wie’s mir so geht.
»Verpiss dich, scheiß Kanake!
Schuld an allem bist nur du.
Ich brenn’ dir deine Bude ab:
Affe tot und Klappe zu!«
Ich stehe an der Tanke,
Als ein Fremder vor mir steht
Er bittet um ’ne Kippe
Und fragt, wie’s mir so geht.
»Wie’s dir so geht, das int’ressiert
Mich eigentlich viel mehr.
Als Fremder hier in diesem Land,
Wo kommst du eigentlich her?«
Er sagt, er kommt aus Syrien.
Er besitzt rein gar nichts mehr.
Die halbe Familie, die ist tot,
Er fast verreckt im Mittelmeer.
Und gestern kamen Nazis,
»Besorgte Bürger« nenn’ die sich.
Sorgen sich um ihre Heimat,
Menschen wie ihn woll’n sie hier nicht.
Menschen, die alles verlor’n,
Die nur in Frieden leben woll’n,
Für die ham’ sie kein Verständnis,
Sagen, dass sie abhau’n soll’n.
Wie kann man nur so kalt sein?
So fern jeder Fantasie,
Dass »besorgte Bürger« nicht versteh’n:
So arm werdet ihr nie!
Ihr ekelhaftes Wohlstandspack,
Wo führt ihr uns da hin?
Stoppen wir nicht dies’ Verbrechen,
Stecken wir alle tief mit drin!
|
||||
8. |
||||
Welcome to the Future!
You didn’t know that we are in?
It’s the times we waited for,
The year they are comin’
We’re working on the Hoverboard
Well, our cars fly on the ground
We’re connected to the world
HD video and sound
It’s 2015,
October 21st
We’re heading back to future
Hi Marty and Doc Brown
The world ain’t any better
And Biff strives for the crown
We’re still having racism
And religious wars
Women are still not equal
And Mumia’s behind bars
Being fascist is okay again
Since refugees are comin’
Religion, war, economy
It’s death from what they’re running
It’s 2015,
October 21st
We’re heading back to future
Hi Marty and Doc Brown
The world ain’t any better
And Biff strives for the crown
|
||||
9. |
Utøya
03:40
|
|||
Ein schöner Freitagmorgen
Sein Wecker weckte ihn
Ein Hof in der Natur
Die Morgensonne schien
Er schaut aus seinem Fenster
An diesem schönen Tag
Es würd’ ein ganz besond’rer
Sicher, dass er richtiglag
Das Auto schwer beladen
Die Fahrt geht in die Stadt
Geparkt im Regierungsviertel
Keiner ahnt, was er vorhat
Utøya
Er prüft noch mal die Kabel
Kein Fehler darf gescheh’n
Nach dieser langen Planung
Will er den Block in Flammen seh’n
Die Bombe explodiert
Er ist schon wieder fort
Die Medien berichten
Die Polizei am falschen Ort
Er gibt sich aus als Bulle
Und steht an diesem Pier
Er will auf diese Insel
Linke Jugend trifft sich hier
Auf Utøya
Ein ahnungsloser Bootsmann
Hat sich nichts dabei gedacht
Fährt ihn auf diese Insel
Er hat den Tod mitgebracht
Das Buch, das er geschrieben
Verschickt in alle Welt
Es geht ihm um die »Botschaft«
Er will dafür kein Geld
Er steht vor diesen Kindern
Sagt, er muss sie informier’n
Bombenattentat in Oslo
Doch auch sie soll’n heut krepier’n
Auf Utøya
Dann eröffnet er das Feuer
Er lässt ihn’ keine Chance
Panik, Chaos, Tote
Er ballert sich in Trance
Ein brutal verdrehtes Weltbild
Rechtsradikales Denken
Hat 70 Leben ausgelöscht
Du ließt Dich vom Bösen lenken
Deiner »Meinung« bleibst Du treu
Und jetzt sitzt Du in ’ner Zelle
Wie kann man so blind hassen?
Ich wünsche Dir die Hölle!
Utøya
|
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10. |
Der lebende Tote
02:53
|
|||
Um 6:30 Uhr aufgewacht
Frühstücksei, die Sonne lacht
Drei Minuten Zähne putzen
Nassrasur und Bärtchen stutzen
Im Garten Nachbar Erwin winken
Am Bahnhof noch ’nen Kaffee trinken
Um acht dann das Büro aufschließen
Computer an und Blumen gießen
Der Praktikant steht in der Tür
Starrt mich an, hat Angst vor mir
Freundlich lächel ich ihn an
Er schreit auf, rennt was er kann
Da stimmt was nicht!
Da stimmt was nicht!
Ich folge ihm,
Denn da stimmt was nicht!
Jetzt hetzen wir den Flur entlang
Und ich spüre diesen Drang
Der Praktikant, ein kleiner Fisch
Ich übernehme ihn, mach ihn wie mich
Vorbei die Zeit mit seinen Freunden
Frau heiraten, Kinder zeugen
Schöne All-inclusive-Reisen
Auf das früh’re Leben scheißen
Ich erwisch’ ihn vor der Aufzugstür
Woher diese Angst vor mir?
Schaue ihn entschlossen an
Er schreit auf, ich brüll’ ihn an:
Ich übernehme Sie!
Ich übernehme Sie!
Mach’ sie so wie mich,
Ich übernehme Sie!
Der Aufzug kommt, er springt hinein
Er schlägt mich, doch auch ich steig’ ein
Auf den Knien fleht er mich an
Meint, dass er nicht wie ich sein kann
Er sieht in mir ein Spießerschwein
So kann und will er doch nicht sein
Will sein Leben nicht verschenken
Nicht, dass Typen wie ich es lenken
Das hab’ ich jetzt nicht echt gehört?
Der Kerl ist doch komplett gestört!
Jetzt beiße ich ihm in die Stirn
Und lutsche an sei’m Gehirn
Die Spießerfalle!
Die Spießerfalle!
Ihr lauft alle
In die Spießerfalle!
|
||||
11. |
||||
12. |
Das digitale Zeitalter
02:26
|
|||
Um 6:30 Uhr aufgewacht
Frühstücksei, die Sonne lacht
Drei Minuten Zähne putzen
Nassrasur und Bärtchen stutzen
Im Garten Nachbar Erwin winken
Am Bahnhof noch ’nen Kaffee trinken
Um acht dann das Büro aufschließen
Computer an und Blumen gießen
Der Praktikant steht in der Tür
Starrt mich an, hat Angst vor mir
Freundlich lächel ich ihn an
Er schreit auf, rennt was er kann
Da stimmt was nicht!
Da stimmt was nicht!
Ich folge ihm,
Denn da stimmt was nicht!
Jetzt hetzen wir den Flur entlang
Und ich spüre diesen Drang
Der Praktikant, ein kleiner Fisch
Ich übernehme ihn, mach ihn wie mich
Vorbei die Zeit mit seinen Freunden
Frau heiraten, Kinder zeugen
Schöne All-inclusive-Reisen
Auf das früh’re Leben scheißen
Ich erwisch’ ihn vor der Aufzugstür
Woher diese Angst vor mir?
Schaue ihn entschlossen an
Er schreit auf, ich brüll’ ihn an:
Ich übernehme Sie!
Ich übernehme Sie!
Mach’ sie so wie mich,
Ich übernehme Sie!
Der Aufzug kommt, er springt hinein
Er schlägt mich, doch auch ich steig’ ein
Auf den Knien fleht er mich an
Meint, dass er nicht wie ich sein kann
Er sieht in mir ein Spießerschwein
So kann und will er doch nicht sein
Will sein Leben nicht verschenken
Nicht, dass Typen wie ich es lenken
Das hab’ ich jetzt nicht echt gehört?
Der Kerl ist doch komplett gestört!
Jetzt beiße ich ihm in die Stirn
Und lutsche an sei’m Gehirn
Die Spießerfalle!
Die Spießerfalle!
Ihr lauft alle
In die Spießerfalle!
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||||
13. |
||||
So you hate freedom and peace?
You don’t accept different beliefs?
Free thoughts is what you fight?
And suppression forms your pride?
Equality’s a danger in your eyes?
Just in fear your world view thrives?
You think you own the truth?
No asshole: You were born to lose
It’s world war
Misanthrope’s world war
It’s world war
And y’all think you’re right
I don’t care if you support shari'ah
Or oh so occidental Maria
All you do is seeding hate
Killing freedom your cruel fate
Westboro, Nazi and PEGIDA
Al Nusra, Daesh, al-Qaeda
Don’t you see that you’re the same?
Your fascism’s mankind’s shame
It’s world war
Misanthrope’s world war
It’s world war
And y’all think you’re right
|
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14. |
Der Vagabund
02:04
|
|||
Ein Vagabund
Irrt durch die Stadt
Die Nachrichten von gestern
Er hat sich ein Bett daraus gemacht
Er weiß nicht, wo er hinsoll
Die Optionen limitiert
Die Sonne strahlt von Himmel
Während er unter ihr erfriert
Und was kommt dann?
Wo führt er hin?
Der Weg, den ihr das Leben nennt
Er verlor lang schon seinen Sinn
Versperrt durch Eure Regeln
Eure doppelte Moral
Findet er niemals heraus
Stagnation als sein Schicksal
Er flüchtet sich in Träume
Denkt an die Vergangenheit
Doch was war da schon besser?
Arm geboren, trist die Kindheit
Und was kam dann?
Wo führte es hin?
Der Weg, den ihr das Leben nennt
Hatte für ihn noch nie ’nen Sinn
Die Mutter mit drei Jobs
Der Vater an der Flasche
Im Urlaub war er nie
Das Klischee der Unterklasse
Selten in der Schule
’Nen Abschluss nie gemacht
Irgendwen geschwängert
Dann ein Jahr im Knast verbracht
Und was kam dann?
Wo führte es hin?
Der Weg, den ihr das Leben nennt
Hatte für ihn noch nie ’nen Sinn
Wer hat eigentlich Schuld
An der Misere, seinem Leid?
Er fragt danach schon lang nicht mehr
Ist gewohnt die Einsamkeit
Er öffnet seine Augen
Tränen auf den Wangen
Der Blick, er geht nach oben
Der Himmel wolkenverhangen
Was soll sich ändern?
Wer reicht ihm die Hand?
Der Weg, den ihr das Leben nennt
Er endet vor ’ner Wand
Sein letzter Schritt
Führt ihn nach vorn
Keiner wird ihn je vermissen
Als wär’ er nie gebor’n
|
||||
15. |
||||
22:30
Es ist halb elf genau
Vor mir ein Glas Wasser
Und mein Tonbandgerät
In der Schublade ein Fläschchen
Inhalt unerforscht
Heute werd’ ich sterben
Caratillo und H2O
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
In ’ner halben Stunde ist’s geschafft
Langsam tötet mich das Gift
Ich nehm’ den ersten Schluck
Bitter der Geschmack
Ich leere das komplette Glas
Fortan gibt es kein Zurück
22:35
Ein Kribbeln ist zu spür’n
Vielleicht ist’s nur Adrenalin
Meine Sicht ist völlig klar
Es heißt, im Sterben sieht man Bilder
Aus der Vergangenheit
Doch ich möcht’ mich nicht erinner’n
Als ich Kind und einsam war
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
Nach ’ner halben Stunde ist’s geschafft
Langsam tötet mich das Gift
Das Tonband zeichnet auf
Den Monolog des Sterbens
Ich habe keine Angst
Mein Puls, er schlägt normal
22:45
Seit 15 Minuten wandert das Gift
Ich fühl’ einen Krampf im Bein
Ein Zittern in der Hand
Ich bin ganz allein im Haus
Wenn es so weit ist
Gut möglich, dass ich schrei’
Doch niemand wird mich hör’n
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
Nach ’ner halben Stunde ist’s geschafft
Langsam tötet mich das Gift
Jeder Herzschlag ist ein Stoß
Der mich dem Ende näher treibt
Die Mutter soll mich finden
Und nicht die Polizei
22:50
Gedanken an die Freunde
Einst wollt’ ich so sein wie sie
Doch meine Träume hinderten mich
Die Wirklichkeit war leer
Die Ziele nie erreicht
Ein Stechen in der Brust
Zehn Minuten dann ist’s vorbei
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
Nach ’ner halben Stunde ist’s geschafft
Langsam tötet mich das Gift
Im Kopfe Vater das Leben gerettet
Er fiel im letzten Krieg
Doch kein Krieg, ein Unfall lähmte mein Bein
Zum Helden taug ich nicht
22:55
Ich schwitze, Atemnot
Wo waren meine Lieben
Wann immer ich sie gebraucht?
Der Schmerz nimmt weiter zu
Mutter? Bist du da?
Der Vater, den ich niemals sah
Er steht vor mir: Er ist der Tod
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
Nach ’ner halben Stunde ist’s geschafft
Endlich tötet mich das Gift
Ein Tod im Namen der Wissenschaft
Nein, Selbstmord ist es nicht
Jeden Moment ist es geschafft
Endlich tötet … ihr mich
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